Gemeinde Heimenkirch spart Energie mit Konzept

Energiekonzept Heimenkirch

Alfons Sinz, Georg Lindl und Tino Kanetzki vom Energieteam Heimenkirch (vordere Reihe, v. li.) und Bürgermeister Markus Reichart (hinten Mitte) haben ein Energiekonzept. Ebenfalls auf dem Bild: Marcus Mohr (hi. li.) und Klaus Martin (hi. re.) von der Thüga Energie.

Thüga Energie berät Städte und Gemeinden
Wie ist der energetische Zustand kommunaler Gebäude? Diese Frage stellen sich immer mehr Städte und Gemeinden, die bei der Bewirtschaftung ihrer eigenen Liegenschaften mit gutem Beispiel vorangehen wollen. Heimenkirch im Allgäu hat eine Antwort auf die Frage erhalten. Klaus Martin von der Thüga Energie hat ein umfassendes Energiekonzept erstellt und Vorschläge für Möglichkeiten zur Energieeinsparung unterbreitet. Das Konzept dient im Rathaus nun als Anhaltspunkt für künftige Modernisierungsmaßnahmen. 

„Überlegungen, wie man die städtischen Gebäude effizient beheizen kann, gab es verschiedene“, erzählt Georg Lindl, der das Energieteam leitet, in dem sich Gemeinderäte und Bürger gemeinsam für den Klimaschutz auf lokaler Ebene engagieren. „Eine neutrale Einschätzung von Experten war uns aber wichtig, um im Gemeinderat Empfehlungen abzugeben“, ergänzt Anton Volkwein von der Gemeinde Heimenkirch. Das Energiekonzept der Thüga Energie konnte dabei helfen. „Wir haben insgesamt zehn Gebäude umfassend thermografiert, analysiert und den Energiebedarf der letzten Jahre betrachtet“, berichtet Energieberater Klaus Martin. „Einige der Gebäude, wie der Kindergarten oder das historische Paul-Bäck-Haus, sind in einem sehr guten energetischen Zustand“, bescheinigt der Experte. „Bei anderen, wie zum Beispiel Schule, Feuerwehrhaus, Rathaus oder altes Pfarrhaus besteht jedoch nach und nach Handlungsbedarf.“ 

Neues BHKW für Schule und Turnhalle 

Das umfassende Energiekonzept hatte die Thüga Energie im Sommer 2014 dem Energieteam und dem Gemeinderat vorgestellt. Auf dessen Grundlage fiel auch der Beschluss, die Heizzentrale der Grund- und Hauptschule zu sanieren. Der kombinierte Öl- und Gaskessel, der seit Ende der 80-er Jahre in Betrieb ist, wird in den kommenden Monaten durch ein modernes Erdgas-Blockheizkraftwerk ersetzt. Dieses erzeugt gleichzeitig Strom und Wärme für die Schule und die angrenzende Turnhalle. „Mit dem selbst erzeugten Strom kann die Gemeinde einen Großteil des Bedarfs für die beiden Gebäude decken und muss so deutlich weniger Strom einkaufen“, erklärt Martin. Zudem kann Heimenkirch durch die staatliche KWK-Förderung zusätzlich profitieren. 

Es sind jedoch nicht immer umfangreiche Sanierungsmaßnahmen notwendig, um den Energiebedarf zu senken. Das zeigt das Beispiel Feuerwehrhaus. „Ein hydraulischer Abgleich und die Isolierung der Heizungsrohre sind relativ einfach zu bewerkstelligen“, erklärt Klaus Martin. „Werden zusätzlich Fenster neu eingestellt und Dichtungen erneuert, kann der Wärmeverlust weiter reduziert werden.“ Deckenventilatoren können in Gebäuden mit hohen Räumen verhindern, dass sich die Wärme im Deckenbereich staut. Eine Maßnahme, die nicht nur für das Feuerwehrhaus, sondern auch für den Bauhof empfohlen wurde. 

Das ausführliche Energiekonzept inklusive Thermografie hat einen weiteren Vorteil. „Wir als Kommune haben damit ein strategisches Planungsinstrument in der Hand, das uns einen Überblick über die momentane und eine Leitlinie für die zukünftige Energieversorgung liefert“, erklärt Bürgermeister Reichart.