Gemeinde Rielasingen-Worblingen entscheidet sich für Erdgas-Brennwerttechnik
Diese Situation kennen viele Kommunen: In öffentlichen Gebäuden arbeiten veraltete Heizungsanlagen, die immer anfälliger für Störungen und Reparaturen werden. Eine Erneuerung ist notwendig, doch die Entscheidung für die richtige Heiztechnologie fällt nicht immer leicht. Rielasingen-Worblingen holte sich Unterstützung von der Thüga Energie. Diese erstellte einen Vollkostenvergleich für verschiedene Varianten und unterstützte die Gemeinde später bei Planung, Ausschreibung und Baubetreuung. Pünktlich zum neuen Schuljahr ging so eine neue Erdgas-Brennwertheizung in Betrieb und sorgt störungsfrei für warme Räume in der Scheffelschule, dem angrenzenden Kinderhaus St. Raphael und der alten Bürgerschule.
Die alte Heizungsanlage in der Scheffelschule tat schon fast 25 Jahre ihren Dienst. „Innerhalb der Gemeinde hatten wir uns bereits Gedanken über eine neue Heiztechnik gemacht“, erzählt Matthias Möhrle, Umweltschutzbeauftragter in Rielasingen-Worblingen. Damit der Gemeinderat jedoch eine fundierte Entscheidung treffen konnte, war ein neutraler Vollkostenvergleich notwendig, in dem neben Investitionen auch Verbrauchs- und Betriebskosten berücksichtigt werden. „Mit der Thüga Energie haben wir einen Partner gefunden, der diese Aufgabe schnell und zuverlässig erledigt hat“, so Ralf Ebenslander vom Bauamt. Kurt Pittelkow hat als staatlich geprüfter Gebäude-Energieberater die bestehende Anlage analysiert und vier verschiedene Varianten durchgerechnet: eine moderne Erdgas-Brennwertheizung, ein gebrauchter Niedertemperaturkessel aus dem Bestand, Holzpellets und der Anschluss an ein bestehendes Fernwärmenetz.
Erdgas-Brennwert überzeugt
Das Ergebnis: Erdgas-Brennwerttechnik mit 10 Prozent Bio-Erdgas ist die wirtschaftlichste Variante. Die Investitionskosten waren mit rund 57.000 Euro im Vergleich zu Holzpellets und Fernwärme sehr gering. Auch die verbrauchs- und betriebsgebundenen Kosten waren niedriger als bei den Alternativen. Lediglich bei dem Vergleich zwischen einem neuen Erdgas-Brennwertgerät und dem gebrauchten Niedertemperaturkessel gab es kaum Unterschiede bei den Jahresgesamtkosten. „Die Anschaffungskosten für die neue Technik amortisieren sich jedoch schnell“, erläutert Kurt Pittelkow. „Weil der Wirkungsgrad eines modernen Erdgas-Brennwertkessels mit rund 98 Prozent deutlich höher ist als bei der gebrauchten Anlage, wird wesentlich weniger Energie benötigt.“ Außerdem gibt es für das neue Brennwertgerät, welches passgenau für alle drei Abnahmestellen geplant werden kann, Garantieleistungen.
Als sehr teuer stellte sich im Vollkostenvergleich die Pelletheizung heraus. Allein die Investition wäre im Vergleich zur Brennwerttechnik fast dreimal so hoch, weil erst ein Brennstofflager errichtet werden müsste. Auch der Fernwärmeanschluss wäre mit immensen Kosten von rund 250.000 Euro verbunden. Zur Realisierung wären aufwendige Tiefbaumaßnahmen inklusive Gewässerdükerung notwendig.
Die Entscheidung im Gemeinderat fiel schließlich schnell und einstimmig zugunsten eines neuen Erdgas-Brennwertkessels – einer ausgereiften Technik mit höchster Energieeffizienz. Das ist langfristig gesehen die günstigste Möglichkeit. Im Zusammenhang mit einem hydraulischen Abgleich kann der Energieverbrauch um ca. 20 Prozent gesenkt werden. Das spart Energiekosten. Ein weiterer Pluspunkt: Erdgas kann Schritt für Schritt durch regenerativ erzeugtes und klimaschonendes Bio-Erdgas ersetzt werden (Erzeugung aus Reststoffen).
Im Auftrag der Gemeinde hat Kurt Pittelkow von der Thüga Energie auch die Planung übernommen, die Ausschreibung mit vorbereitet und die Baubetreuung durchgeführt. In den Sommerferien hat schließlich ein ortsansässiges Unternehmen die neue Heiztechnik eingebaut. „Es war uns sehr wichtig, dass der Umbau bis spätestens zum Schulbeginn erledigt ist, damit bei eventuell niedrigen Außentemperaturen wieder geheizt werden kann und die Kinder es schön warm haben“, betont Bürgermeister Ralf Baumert. „Es freut uns sehr, dass wir dies durch die fundierte Beratung und Unterstützung der Thüga Energie so schnell umsetzen konnten.“
Vollkostenvergleich nach DIN 2067 Es gibt Heizsysteme mit vergleichsweise niedrigen Investitionen und höheren Energiekosten und umgekehrt. Erst ein Vollkostenvergleich zeigt, welches Sstem die niedrigeren Jahresgesamtkosten hat. Die Grundlage für diesen Vergleich bildet die DIn 2067, die die Berechnung der Wirtschaftlichkeit von gebäudetechnischen Anlagen vorgibt. Somit stehen die Berechnungen auf einer sicheren und einheitlichen Basis. |